Jasper Jauch

Jasper Jauch
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Jasper Jauch ist Jahrgang 1991, fuhr 2007 sein erstes Downhill-Rennen (das er sofort gewann), wurde 2011 „Mountainbiker des Jahres“, 2014 Gesamtsieger des Deutschen DH-Cups, 2015 Deutscher Vizemeister – und 2020 SUNLIGHT Adventure Crew Teammitglied. Jasper scheint nach seinem Karriereende 2018 in der Bike-Branche erfolgreicher zu sein als je zuvor – und freier.
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Jasper, Du warst bis 2018 einer der besten Deutschen Downhill-Biker. Was bist Du heute?

JASPER Ich würde sagen Mountainbike-Profi und YouTuber. Man nennt das ja professionell Content Creator. Ich habe zudem einen Podcast und trainiere NachwuchsfahrerInnen in Fahrtechnik-Camps. Ich bin also sehr viel unterwegs, sicherlich mehr als die Hälfte des Jahres, und bin sehr froh, dafür nun den Cliff zu haben.

Du bist aber immer schon viel gereist als Profiathlet.

JASPER Das stimmt. Ich habe im Grunde immer ein Vanlife gelebt. Das aber auch aus ganz pragmatischen Gründen. Ich war Rennfahrer ohne Geld und konnte mir kein Hotel leisten. Deshalb habe ich immer in Autos geschlafen bzw. im Bus. Mein erstes Auto war ein T3 mit Bett drin. Mein Zweites ein T4 mit Bett drin. Zuletzt dann ein Opel Vivaro. Ich hatte mein Leben lang Autos, mit denen man überall und jederzeit stehen bleiben konnte, um zu übernachten. Es war aber nicht immer von dem Freiheitsgefühl geprägt wie ich es heute spüre.

Sondern?

JASPER Zu Anfang nahm ich auf reisen die Natur, die Landschaften noch sehr bewusst wahr, aber als die Profikarriere dann Fahrt aufnahm, standen eher die Ergebnisse im Fokus. Als es finanziell besser lief, da haben wir uns auch mal ein Hotel und eine warme Dusche gegönnt.

Die Leidenschaft für das Unterwegssein, für das Nomadenleben kam dann wieder zurück, als ich mich vom Rennsport verabschiedet hatte. Da war auch plötzlich ein inneres Gefühl, das sehr gut tat: Es geht nicht mehr darum, den anderen auszustechen, sondern um Freiheit und Selbstentfaltung. Ich bin losgezogen und habe die Bikeparks in Europa besucht. Dann kamen Event-Moderationen dazu, Produkt-Launches, Foto-Shooting, Festivals und natürlich meine YouTube-Produktionen. Ich habe bald gemerkt, dass ich nicht nur ein Gefährt brauche, mit dem ich von A nach B komme und in dem ich schlafen kann.

Was für ein Gefährt brauchst Du?

JASPER Ich brauche ein Office, in dem ich arbeiten kann. Wo ich meine Clips schneiden und generell Dinge erledigen kann. Und ich brauche einen Rückzugsort. Bei all den Sachen, die ich mache, habe ich immer viele Menschen um mich. Und die meisten haben eine gewisse Erwartungshaltung. Ich muss also immer performen. Es gibt Menschen, die sind super belastbar, aber ich brauche Zeit für mich. Und dafür brauche ich wiederum einen Rückzugsort. Mein Opel war mir zu klein. Ich bin mit ihm noch sechs Wochen entlang der spanischen Küste gefahren – und der Roadtrip bestand wirklich stark daraus, die Sachen von A nach B zu räumen.

 

Und jetzt bist Du im SUNLIGHT Adventure Crew Team und hast etwas mehr Platz…

JASPER Ja, es klingt jetzt megakitschig, aber das war tatsächlich der erste Sponsoring-Deal, wo ich Freudentränen verdrückt habe…

 

Hey, wir freuen uns auch, dass Du bei uns bist. Was erfreut Dich denn am Cliff?

JASPER Er hat so eine richtige schöne Sitzgruppe und einen schönen Tisch, an dem man tatsächlich sehr gut arbeiten kann. Mein neues Office also. Ich habe einen ziemlich teuren Unlimited-Mobiltarif, damit ich die Videos von überall hochladen kann – die haben im Schnitt so 3GB. Mein Tipp ist:  Wenn du nicht auf dem Campingplatz bist und keinen Stromanschluss hast: die Powerbank Goal Zero Sherpa 100. Sie reicht völlig aus, um alle Geräte zu versorgen und hat auch einen eingebauten Spannungswandler. Während der Fahrt lade ich meinen Laptop ansonsten mit USB-C Adapter an der 12 Volt-Zigarettenbuchse.

 

Sonstige Tipps?

JASPER Mein Lieblingsrezept! Reis mit Gemüse. Brokkoli, Zucchini, Pilze und Paprika mit Soja-Sauce anbraten, Salz, Pfeffer, Garam Masala-Gewürzmischung, Kokosmilch und Erdnussbutter dazu und fertig. Kann man auch gut als Bowl verkaufen.

 

Einen Destinationstipp vielleicht noch?

JASPER Also Oreo, mein Hund, liebt es in der Toskana, weil die Hunde in Italien überall mit hindürfen. Calci liegt bei Pisa, hat nette Trails und direkt oberhalb gibt es wunderschöne Spots und Parkplätze. Du hast eine tolle Aussicht über Pisa bis runter ans Meer. Da kannst du ein paar Tage in den Bergen abhängen und dann Richtung Meer fahren und den Sandstrand genießen.

Ich persönlich bin sehr begeistert von Murcia in Spanien. Das ist zwar nur ein kleiner Hügel, aber voller Trails. Die lokale Bike-Community ist super offen und hilfsbereit, die Stadt ist urig und man kann schön essen gehen.

 

Und dann noch meine Verhaltenstipps:

Immer kommunizieren! Wenn man irgendwo steht und es kommen Menschen vorbei oder man sieht jemanden: Immer höflich ansprechen, nachfragen und abklären, ob es cool ist, dort zu stehen. Häufig weiß man das ja gar nicht. Vielleicht steht man im Naturschutzgebiet, im Waldbrandgebiet oder auf privatem Grund.

Außerdem bin ich kein Fan von lauter Musik und einem riesigen Camp – man sollte gar nicht erwähnen müssen, dass man seinen Müll komplett wieder einpackt. Dann ist alles gut!

 

Sauber, Japser! Vielen Dank – und willkommen im Team!